Samstag, 13. August 2016

Berliner Bautätigkeit vor 55 Jahren

Anlässlich des 55 Jahrestages der Errichtung der Berliner Mauer präsentiere ich nicht nur passendes Liedgut, sondern auch einige Bilder autobiographischer Natur.
das war doch etwas viel versprochen, das mit den Bildern. Bilder meines Kinderausweises mit Ein- und Ausreisestempeln aus den Jahren 1985 und 1990 der DDR kann ich nicht hochladen - irgendein Algorithmus meines Onlinebildspeicherdienstes scheint zu erkennen, dass es sich um Bilder von Ausweisdokumenten handelt, und verweigert mir, diese Hochzuladen.
Seltsam! Das Dokument, welches mich von der Pflicht einer Teilnahme an einer Militärischen Grundausbildung bzw. einen stattdessen zu leistenden Ersatzdienstes befreit, ist auf Normalpapier gedruckt.
Ich bin mir sicher, dass ich es ablichten und Das Foto davon hochladen könnte, dabei steht dort unüberlesbar drauf, dass ich dieses Dokument nicht außer Landes verbringen dürfte.
Dieser Hinweis ist auf Reisepässen nicht zu finden.
Der Einreisestempel aus dem Jahr 1985 stammt von einer Reise zur BUGA in West-Berlin.
Ich war schwer beeindruckt von den Kontrollen bei der Einreise. Meine Mutter hatte mir auch erklärt, daß das zweite 'D' im Namen des Landes in welches wir ein- und wieder ausreisten, keineswegs ironisch gemeint sei. Man hatte mir erzählt, es ginge dort nicht demokratisch zu, was sollte es sonst sein außer Ironie!?
Bei der Passkontrolle und der Inspektion des Reisebusses merkte ich dann, wie speziell die Situation war.
Oft schon hatte ich Grenzen überschritten, aber dieses war meine erste Landesgrenze.
Das beklemmende Gefühl ähnelte dem Gefühl, welches ich einige Jahre später bei einer heimlichen Einreise nach Dänemark hatte, war aber deutlich stärker. Ich wusste gar nicht, wie man sich verhält, wenn Grenzpolizei durch die Sitzreihen eines Reisebusses geht und sich sorgfältig umschaut.
Zum Programm gehörte auch ein Besuch der Berliner Mauer, die ich sehr schön bunt fand, und einen draufgesprayten Spruch durch Leseschwäche abgefälscht vorlas: 
"Tauben, schießt auf diese Mauer, das machen Wir auch!"
Das war natürlich ein brisanter Lesefehler - der Originaltext verwendete das Wort 'scheißt' und nicht 'schießt'.
Meine zweite Einreise im Jahre 1990  war ganz deutlich entspannter. Ich besuchte unsere Ost-Berliner Verwandtschaft und war mit Onkel Heinz auf der Westseite der Berliner Mauer, wo Volksfeststimmung herrschte, und erntete mit Hammer und Meissel etwas bunten Beton.
Ich habe eine Gute Erinnerung an den sog. antifaschistischen Schutzwall der gleich nach der Vereinigung von Ost & West ganz schnell und möglichst restlos entfernt wurde - gegen die Mauer in den Köpfen wurde gesagt.
Heute würden Viele, gerade Touristen, gern mehr davon sehen.