Donnerstag, 16. April 2015

gefährliche Informationsarmut

Ich erinnere mich noch überraschend gut an eine Geschichte, die ich zu Schulzeiten im Ramen des Unterrichts in einer fremden Sprache zu lesen hatte.
Vermutlich erinnere ich mich so gut, weil ich mich sehr darüber amüsierte.
 Der Name der Geschichte ist: "men of few words"
Sie handelt von zwei Farmern, von denen einer den Anderen eines Tages fragte, was er denn seinem Pferd gegeben hätte, als es eine Kolik hatte.
"Terpentin" antwortete der andere Farmer.
Als sich die Farmer ein paar Tage später erneut treffen, berichtet der eine dem anderen, dass er seinem Pferd nun auch Terpentin gegeben hätte, es aber trotzdem gestorben sei.
"Meins auch" erwidert der andere Farmer.

Diese Geschichte würde auch gut in meine norddeutsche Heimat passen.
Ähnliches erfuhr ich brühwarm aus meinem Elternhaus:
Mein Vater fragte beim Abendbrot meine Mutter, warum sie schon wieder Leberwurst gekauft habe.
"Weil du die immer so gern isst." antwortet diese.
"Ich esse die nicht gern!"
"Aber du isst doch jeden Abend davon.."
"Ich esse die, damit sie weg ist, und ich sie dann nicht mehr essen muss."

Ganz ähnlich verhält es sich mit meinem Sohn marinero, der den Käse, den er sich nach dem probieren an der Käsetheke ausgesucht hatte, dann zu Hause nicht mehr mochte.
"Wenn die Frau so nett ist, und mich von dem Käse probieren lässt, kann ich ihr doch nicht einfach so sagen, dass der nicht schmeckt!"
 
Minimalkommunikation spart Zeit, Buchstaben oder gar Geld - charakteristisch für sie ist jedoch auch ihre gefährliche Informationsarmut.