Donnerstag, 29. Juli 2010

blödBanking

bahrain ist mitglied der opec und nicht gerade ein armes land.
ich musste, weil ich hier nicht mein homebanking benutzen kann, bin ja nicht home, und keine überweisung tätigen durfte, eine bahreinzahlung auf ein anderes konto vornehmen um internetkäufe zu bezahlen.
acht euro gebühr empfinde ich jedoch als jenseits guter sitten.
da bekomm ich ja mindestens zehn ananas für!

Dienstag, 27. Juli 2010

konkurrenz

frage in einem new yorker laden die kassiererin, ob es in dieser stadt einen H&M laden gäbe. drei weibliche angestellte schluchzen im chor: 'nein, leider micht.'
sie scheinen selber schwer darunter zu leiden - ich höre auf, zu fragen.

Samstag, 24. Juli 2010

heidi

mein marinero hatte einen kleinkrieg mit einem fahrradlenker. der lenker hat ganz schön zugeschlagen. erst kühlpacket und trost und dann, der klaffenden bauchverletzung wegen, einen nachmittags zeichentrickfilm. schaue etwas film mit ihm und denke: 'das mädchen da hat doch früher die heidi gespielt'...

Freitag, 16. Juli 2010

sport

wenn ich mir noch mehr von diesen superbequemen björn borg unterhosen kaufe, werde ich noch irgendwann tennisarm.

Mittwoch, 14. Juli 2010

merkels haustier schwul

erfahre bei meiner zeitungslektüre durch eine überschrift: 'übergewicht erhöht das sterberisiko', dass übergewicht das risiko zu sterben erhöht. komisch!
ich schätze, dass ein normalgewichtiger blonder mann eine sterbewahrscheinlichkeit von etwa 100% hat. ganz ähnlich verhält es sich mit frauen und auch personen mit anders pigmentierten oder gar gefärbten haaren.
das sterberisiko ist also im prinzip nicht steigerbar.
auch wird dann im folgenden im bericht nur noch vom sterbealter gesprochen, welches von übergewicht beeinflusst wird.
ich hasse reisserische oder auch nur unpassende überschriften.

Mittwoch, 7. Juli 2010

7.7.77

auch wenn es auf den letzten metern etwas knapp war, und echt spannend wurde, steht der schalter jetzt auf 33 und in genau zwölf jahren kann ich - hoffe ich - den regler nach rechts bewegen.
und eine platte hab ich auch bekommen (kleiner frisörspass)

33_45

happy capitanoday
to you capitano

kisses your capitano

Dienstag, 6. Juli 2010

Geriatrie

heute war ich, des kleinen schlagzeugers in meinem ohr wegen, beim ohrologen. ich habe ein paar hörtests gemacht und sollte mein ohrengeräusch beschreiben.
ich lernte, dass tinitus nicht immer ein pfeiffen oder piepsen sein muss, sondern einfach nur für ohrengeräusch steht.
ich dachte sofort daran, dass ich mal eine freundin hatte, die ein tinitus war.
und dann hiess es, mein tinitus habe nur sein geräusch geändert, sonst sei alles gut mit meinen ohren.

'sie hören gut,' sprach frau augenarzt um dann die grausame premiere eines gefürchteten halbsatzes folgen zu lassen: 'für ihr alter.'.
dabei hat capitano doch in kürze wiegenfest und wird wieder einmal älter.

Sonntag, 4. Juli 2010

absurd

auf wunsch meines lieblingslesers (ja, ich lese hier selber gern) hier weiteres aus dem alten verstaubten buch, auf dem in kitschigen goldenen schreibschiftbuchstaben das wort 'memories' geschrieben steht.
staubschichtwegpust
genau so wie mein kleiner marinero heute, bekam ich zu meinen grundschulzeiten nur in total unpassenden momenten harndrang. und ebenso wie er, zögerte ich, massnahmen zur befreiung vom harndrang einzuleiten, bis zu derm zeitpunkt, zu dem entgültig und sehr sehr dringend druckentlastung eingeleitet werden musste - selten sogar noch etwas länger.

blasenentleerung empfand ich dereinst als zutiefst lästige pflicht.
oft war man dabei, etwas schönes zu spielen - da mochte man nicht von einer banalen körperfunktion gestört werden.
es würde auch dem guten alten faust nicht stehen, wenn er dann zum augenblicke sagte verweile doch, du bist so schön, aber unheimlich doll pissen muss.
so passierte es, dass ich bei einem konzert der musikalischen früherziehung meine mutter auf die bühne zwang. viele junge talente hätten durch ihre fähigkeit zu musizieren einen preis bekommen und ihre mutter zur preisverleihung auf die bühne gebeten.
ich war da anders.
erstens tat ich nur so, als würde ich auf das xylophon einprügeln, um töne zu erzeugen. davon ausgehend, ohnehin falsch zu spielen, schaute ich, auf welchen stab mein nebenmann schlug und täuschte auf meinem instrument einen kontakt zwischen holzschlägel und klangstab an.

immer bedacht darauf, keinen ton durch kontakt zu erzeugen.
meine mutter zwang ich auf die bühne, indem ich etwas flüssigkeit durch mein hosenbein auf die bühne laufen liess. erst lief sie auf die bühne, schnappte mich, und verbrachte mich zu einer bedürfnisanstalt. anschliessend kniete sie zwischen jungmusikern auf der bühne, und wischte die bretter, die die welt bedeuten, trocken und sauber. so verhalf ich meiner mutter zu einem auftritt.
sicher geniesst sie heute noch den glammour und die aufmerksamkeit, die ihr durch diese tätigkeit zuteil wurde.
ich hatte ein statement auf der bühne hinterlassen.
ich glaube, ich hatte punkmusik erfunden.
auf einem klassenausflug hinterliess ich ein ganz ähnliches statement auf der sitzfläche eines stuhls, auf dem ich sitzen musste, um mir etwas historisches über die kirche in dem die ganze schulklasse sass anzuhören.

die sitznachbarin neben mir bemerkte dann beim verlassen der kirche, die feuchte sitzfläche meines stuhls.
ich finde, dass sie anschliessend völlig zu recht vom lehrer zur ordnung gerufen wurde, als sie herumerzählte, ich hätte in die hose gepinkelt.
mann, hat die ärger bekommen.
nur gut, dass meine lange jacke den nassen arsch meiner jeanshose verbarg.
natürlich überprüfte auch kein lehrer diese absurde aber auch einfach zu beweisende anschuldigung.
es ist irgendwie ein wenig, wie die überlegung, dass eine hohe spende des hotel und gaststädtenverbandes an die fdp dazu geführt habe, dass diese sich dafür einsetzte, den ermässigten mehrwertsteuersatz zukünftig auch auf hotelübernachtungen anzuwenden.

Samstag, 3. Juli 2010

ohne streit

in dem haus, in dem ich die ersten siebzehn jahre meines lebens verbrachte, konnte man immer mit feuer spielen. heizungswärme und warmes wasser wurde durch verbrennen von holz produziert.
in dem haus wohnte auch ein älteres paar, die von allen vier männlichen kindern mama und papa genannt wurden. zusammen waren sie eltern und nicht ältern, obwohl ich bei meinem ersten schreibversuch des wortes annahm, dass der umlaut im wort ältern eine elementare gesetzmässigkeit in kinder-eltern-beziehungen wiederspiegelt.
wer jünger war, als die eltern, war sohn. etwas anderes als söhne gab es nicht.
wenn ein sohn duschen wollte, hatte er sich, durch verbrennen von holz in einem ofen, etwas warmes wasser herzustellen. damit man sich die arbeit nicht vergebens, oder schlimmer noch, für einen seiner brüder, machte, gab es den warm-wasser-sicherungs-spruch: 'erster duscher - ohne streit!'
eigentlich ein perfektes system.
ich bin jedoch mit grossem abstand der jüngste unter den brüdern. ich bin es noch immer. als ich sechs jahre alt war, war der nächstältere bruder doppelt so alt, wie ich. mittlerweile hat sich dieser abstand, warum auch immer, relativiert (mathematisches wunder? heute ist er gerade mal sechs jahre älter als ich).
der altersunterschied spiegelte sich nicht zuletzt in der verfügbarkeit körperlicher kräfte wieder.

so zeigte mir ein kurzer dialog viel darüber, wie die welt funktioniert:
ich: 'erster duscher - ohne streit.'
bruder: 'erster duscher - (achselzucken) wenn es sein muss, mit streit.'

Freitag, 2. Juli 2010

fussel im glück

auf dem weg zum arzt gehe ich an einem kinderbuchladen vorbei. 'fussel im glück' heisst eines der im schaufenster stehenden kinderbücher. sicher berichtet es von einem geschöpf namens fussel. für mich klingt der titel viel mehr nach haar in der suppe.
früher kannte ich mal ein geschöpf, dass fussel hiess. es war schwarz weiss und hasenförmig. sehr regelmässig schnappte ich mir meinen kleinen handwagen und sammelte löwenzahn für dieses meiner obhut anvertraute tier. oft war der ganze wagen voll mit grün und ein paar gelben blüten, dann konnte man nach der fütterung das arme tier gar nicht mehr sehen, es musste sich durch berge von löwenzahn fressen, wenn es die sonne noch einmal wiedersehen wollte.
ich habe für meinen fussel die träume verwirklicht, die ich von schokolade träumte. nie habe ich mit fussel ein gespräch darüber gehabt, ob ihm diese übergrosse futtermenge eigentlich gefiel.
später, als auch mir viel mehr pelz wuchs, erkannte ich, dass fussel sich sicher mehr gefreut hätte, wenn ich ein langbeiniges langwimperiges häschen namens schlampi zu ihm gesetzt hätte. er hätte ein viel klischeekonformeres hasenleben führen können.
richtig spannend wurde es, als mein vater mir aus meinem kaninchenhalterbuch vorlas. und zwar das kapitel 'wie mache ich aus meinem zwergkaninchen einen elephanten'.

ich hörte gespannt zu, als mein vater mir das als gute-nacht-lektüre vorlas.
detailliert beschrieb das buch, mit welcher menge löwenzahn man sein kaninchen füttern solle, damit es zu einem elephanten werde.
'hab ich gemacht! papa, das habe ich gemacht!' unterbrach ich ihn regelmässig beim vorlesen.
die aufregung war grenzenlos.
die gedanken beschäftigten sich mit dem bau eines grösseren käfigs, und ich schlief ein.
später, als ich dank meiner ausbildung in einer grundschule selber die fähigkeit hatte, so etwas ähnliches zu tun wie lesen, erkannte ich das mein eigener vater mich belogen hatte - das kapitel gab es nicht.
ich nehme ihm die lüge nicht krumm, sie sorgt noch heute immer für lacher in der familie.
eines tages entschied ich, fussel solle berufstätig werden. er entsprach meinem wunsch und wurde fleischlieferant.
möglicherweise ist es die beziehung zu fussel die mir eine gesunde haltung auch zu meinem eigenen ableben beigebracht hat.
auch ich kann mich nicht über zu wenig löwenzahn in meinem leben beschweren.