Samstag, 30. Juni 2007

Italienische Reise IV

als ich aufwachte war es bereits samstag, und zwar der 30.06.07. das wusste ich zu dem zeitpunkt aber noch nicht. was ich aber wusste, ist dass an diesem tag mein flieger nach berlin flog. wir haben schön zu hause gefrühstückt und ich konnte kaffe im sitzen trinken.
dann zum pantheon, dass ich bislang immer nur von aussen gesehen habe.
ich konnte es nun von innen sehen.
die große tragödie roms ist wohl, dass alles noch 1000x imposanter und ergreifender wär, wenn die ganzen anderen mal zu hause bleiben würden - tun sie aber nicht.

noch ein eis und dann sachen & nelson einpacken und so langsam zum flughafen.
mein flieger hat wieder 2 stunden verspätung...
auf der treppe zum flieger ist ein mann beinahe sehr böse gestolpert, und wär dann auf mich raufgefallen. er konnte sich aber noch grade eben halten.
als ich dann geleseh habe dass hinten auf seinen sportschuhen "new ballance" steht, bin ich vor lachen bald gefallen.
die neue form von etwas ist nicht zwangsläufig besser, als die alte.

auf dem rückflug hab ich mir dann einen riesen ("normalen") kaffee bringen lassen und ihn im sitzen getrunken.

komisch fand ich, dass sie auf das generelle rauchverbot mit leuchtenden geXten zigaretten hinweisen - wollen die mich quälen?

ganz vergessen hab ich übrigens die geschichte darüber, dass ich a. ins leonardo di caprio museum einlud. viele von euch kulturbanausen werden sicher nicht wissen, dass das ein renaissance multitalent und begnadeter erfinder war.
dort konnte man nachbauten seiner erfindungen ansehen und ausprobieren. ich habe in meinem ganzen leben in einem museum noch nicht so viel gelacht. es gehörte einiges an phantasie dazu, sich vorzustellen, wie das wohl ist, wenn der nachbau wirklich funktionieren würde. dabei weiss ich genau, dass man kugellager so bauen kann, dass sie drehbewegungen leichter machen. der nachbau des leonardo kugellagers war eher ein musikinstrument und trainingsgerät. wer mal in rom ist - unbedingt hingehen!

Freitag, 29. Juni 2007

Italienische Reise III

als ich aufwachte war es bereits freitag, und zwar der 29.06.07.
das wusste ich zu dem zeitpunkt aber noch nicht. was ich auch nicht wusste, ist dass an diesem tag peter & paul war, womit ich das christliche fest meine, dass sich auf die todestage von petrus und paulus bezieht und nicht die gleichnahmige fernsehserie mit helmut fischer und hans clarin.
das fest durchkreuzt den plan, uns nach dem ital. frühstück das haus vom guten alten julius anzuschauen. von den drei sehr leckeren süßen hörnchen, die ich zum frühstück verspeisen wollte, esse ich genau eines, bis ich pappsatt bin. sitzen im park und ich hätt gern n kaffee - so im sitzen und nem großen becher.
sehe zum vierten mal das colosseum, weil die das genau hinter die parkbank gebaut haben, auf der a. und ich sitzen.
wenn es tatsächlich 400 meter von a.s haustür entfernt ist, befinden wir uns nun in einer entfernung von etwa minus 600 metern.
entschliesse mich, den eindruck zu gewinnen, es wäre etwa 1000 meter von a.s haustür entfernt.
auch dieser eindruck wird sich als falsch herausstellen. aber das weiss ich jetzt noch nicht, und ich bin pappsatt.
wir gehen zum colosseum. und durchs forum romanum. ein schlimmer baulicher zustand.
tja die italiener...
aber das bin ich ja alles von meiner wohnung gewohnt.
man härtet echt n bisschen ab - ja, wieder ne prachtvolle kirche, wieder n gebäude, dass 1000 jahre alt ist...
kämpfe waren grad nicht im colosseum.
rumlaufen, trevi brunnen sehen.
um himmels willen! der mag ja schön sein, aber das kommt überhaupt nicht zur geltung, wenn da milliarden an menschen drumherum stehen.
wenn man eine münze wirft, kommt man zurück nach rom.
wirft man zwei, verliebt man sich in eine römerin.
bei drei münzen wird man sie heiraten.
ich hab keine geworfen - das hört sich auch alles sehr nach puff an, oder?
und was soll ich ne römerin heiraten, die dann auch genau weiss, dass ich wieder nach rom komme, und da jederzeit durch münzeinwurf ne neue bestellen kann.
ausserdem wenn die maximalkosten für eine römerin sich auf 6€ belaufen, was soll das für ne frau sein??

viel lustiger war das nordamerikanische mädchen, welches so etwa zehn winter erlebt hat und dem eine kreditkarte zu zwei dritteln aus der jeanstasche hing. die karte war nichtmal unterschrieben, und rutschte immer weiter aus ihrer hüfttasche.
der kleine engel auf meiner schulter hat mir immer erzählt, dass ich sie darauf hinweisen solle. ich blieb sitzen und hab gewartet, dass ein teufel auf der anderen schulter auftaucht, und mir erzählt, was ich höhren will.
sie ging mit ihrer reputativ-familie vom brunnen weg und a. und ich blieben dort sitzen.
wir konnten die karte nicht vergessen! nach einer minute des unruhigen sitzens nahmen wir die verfolgung auf. fanden sie um die ecke wieder. der kartenanteil ausserhalb der tasche betrug mittlerweile 90%!!! gott segne enge jeans - aus anderen wäre sie längst gefallen.
der teufel ist noch immer nicht da.
ich gehe zu ihr, und weise sie darauf hin.
sie bedankt sich und steckt sie so in die tasche, dass sie nur zu 50% herausschaut (!!!!)
"gott!!! bist du blöde!!", denke ich und dass sie es nicht besser verdient hat.
a. geht auch zu ihr und erzählt ihr von "evil people" und fordert sie auf, die karte komplett in die tasche zu stecken. sie gehorcht und bedankt sich.
von nun an werfe ich a. in regelmässigen zeitlichen abständen vor, schuld daran zu sein, dass ich mir keine prada-gürteltasche kaufen kann usw..

wir kaufen uns wein und setzten uns an einen brunnen vors pantheon.
ich suchte einen passanten mit flaschenöffner - ergebnislos...
einer der penner neben uns bot sich an, uns zu helfen. er nahm die flasche mit und verschwand.
der geneigte leser mag jetzt vielleicht, wie auch a. und ich, denken, dass wir die flasche nicht wiedersehen werden.
um so schlechter sollte das gewissen des geneigten lesers werden, wenn ich nun erzähle, dass er mit der flasche mit gelöstem korken wiederkahm.
pfui über die schlecht-von-allen-denker.
einen schluck wein als gegenleistung dafür lehnte er ab - er habe sein bier.
a. ich und ihr - wir sind die penner! und nicht der mittellose, der uns half!
einer der penner hatte sogar ne freundin, die vorbeikahm.
sie schrie ihn an, sie wolle ihre sachen wiederhaben! und zwar sofort und nicht "a domani" aus irgendeinem grund wollte er ihr ihre sachen nicht wiedergeben....
"bad words - lezione due" und tatsächlich war diese lektion lauter und - vertrauend auf a.`s übersetzungen - schmutziger.
als füsse und fäuste flogen hatten wir auf einmal viel mehr platz auf der brunnen-treppe, war ja auch ein wenig unheimlich. wir rutschten 15 cm weiter nach rechts und hielten flasche und becher fest.
als blut floss und die beiden sich auf dem boden wälzten, fingen die ersten an, zu photographieren.
ich bereue im nachhinein sehr, die photographen nicht angeschrien zu haben.
sie hätten ihre moralische verfehlung und das ignorieren der persönlichkeitsrechte von menschen, deren rechte ohnehin schon ausreichend beschnitten sind, aber vermutlich ohnehin nicht kapiert. und schlimmstenfalls mich abgelichtet.
es ist abends gehen wir pizza essen.
zu einer drolligen situation kommt es, als ich a. ausführlich auf die frage "und wie ist sie so?" antworte, und sie danach lächeln muss, und sagt: "ich meinte ja eigentlich die pizza..."
na ja, nach der pizza im studentenviertel cocktails trinken.
ich schaffe einen long island bis angefangen wird, den laden zu wischen, und die stühle hochzustellen...
a. trifft ein paar die sich begeistert über "berlino" unterhalten und sagt denen, dass der kerl dort da wohnt. unterhalten uns nett, bekomme bier geschenkt und einladungen nach sardinien und verteile meine handyNr und mailadresse.
a. knufft mich in die seite und sagt: "du schwein" ich bin von nun an überzeugt, dass sie gedanken lesen kann, und denke von nun an ganz vorsichtig.
wir verabschieden uns nach einiger zeit, um in irgendeinen laden zu gehen, den a. mag.
er ist geschlossen.
wir fahren ein stück mit dem bus, und gehen dann den rest zu fuss.
gehen am colosseum vorbei, und dann in richtung a.
die entfernung vom colosseum zu a.`s wohnung beträgt etwa 120km und geht bergauf.

Donnerstag, 28. Juni 2007

Italienische Reise II

als ich aufwachte war es schon donnerstag, und zwar der 28.06.07.
ich weiss nicht mehr, ob es mich zu dem zeitpunkt interessiert hat, geschweige denn, ob ich das wusste. ich hatte sehr gut geschlafen und war irgendwas zwischen einverstanden und begeistert davon ital. frühstücken zu gehen und dannach auf einen ital. markt.
es ist nie so einfach für mich, vor dem ersten kaffee etwas zu fühlen oder zu denken.
ein süßes hörnchen und einen puppenkaffee im stehen, und dann weiter...
ich bin kein großer frühstücker, und das stehen stört auch nicht, aber ich merke, dass ich das servieren von kaffee in einem behältnis, dass man krug nennen könnte, vorziehe.

auf dem ital. markt ist es wie auf der reeperbahn oderso - nur die produkte sind andere.
ich empfinde es immer als sehr stressig, dauernd angesprochen zu werden.
aber ich hielt es für eine gute idee mir schuhe oder/und sandalen zu kaufen, vielleicht eine kurze hose und ich war kurze zeit tatsächlich am überlegen, ob ich mir eine sonnenbrille anschaffe.
frage mich auch beim schlendern über den markt immer wieder, wie es sein kann dass es männer mit schönem schuhwerk gibt, obwohl nirgends schöne schuhe für männer verkauft werden. bleiben selten stehen, die ciaos und hellos und god mornings hetzen mich über den markt.
wir ändern, meinem zarten gemüt zu liebe, die einkaufsstrategie und gehen durch die einkaufsstrasse.
ich probiere symphatische sandalen zu einem sympathischen preis. ihr riemen ist hoffnungslos zu kurz, und ich erstehe die zweitsymphatischsten sandalen aus dem laden, zu einem nicht minder symphatischen preis.
meine schwarzen lederschuhe trug ich zuvor ohne socken, weil ich ja wusste, dass ich sandalen kaufen werde. leider roch dadurch beides erbärmlich und meine füsse hatten die farbe des leders angenommen - nur gut dass mir nichts peinlich ist.
ich behalte die sandalen gleich an. kann nicht verhindern, dass die verkäuferin mir meine schuhe in den sandalenkarton verpackt - hätte es aus genannten gründen gern selber getan.

verliere beim schlendern etwas die hoffnung darauf, eine symphatische kurze hose zu finden, als wir an einem strassenhändler vorbeigehen, und a. mich auf hosen für 5€ hinweist.
aufgrund missverständlicher größenangaben würde ich sie gern anprobieren.
ich lasse a. fragen. (es ist soo toll, einen persönlichen guide zu haben)
schien wohl in ordnung zu gehen.
gegen das merkwürdige gefühl entwickle ich die strategie, die irritierten blicke auf die überdimensionierte liebeskeule die sich auf meiner unterhose abzeichnet, zurückzuführen - klappt super. realitätstuning ist das geheimnis eines glücklichen lebens.
hier steh ich nun, seit bestimmt 18 jahren zum ersten mal in sandalen und kurzer hose - tat gar nicht weh! aber ne sonnenbrille wär jetzt echt zu viel.

noch kurz etwas nahrung einkaufen. im supermarkt lerne ich nelson kennen. man sieht sofort, dass er so heisst, weil es auf seinem bauch steht.
er ist weiss, trägt einen roten hut und ist so 15 cm groß. wenn man ihn umdreht und ihm auf seinen bauch drückt, kommt spüli aus seinem hut. wir werden sofort freunde, und ich kaufe ihn.
wir gehen zu a., um eingekauftes abzustellen.
sehe zum zweiten mal das colosseum, weil die das ja genau an das ende der strasse gebaut haben, in der a. wohnt. mein eindruck, dass es so 200 meter weit weg steht, verändert sich dahingehend, dass ich denke, tagsüber sind es so 400 meter.
auch dieser eindruck wird sich als falsch herausstellen. aber das weiss ich jetzt noch nicht, und ich will ersteinmal die taschen abstellen.

a. schmiert zwei brote und ich schaue zu - ich liebe arbeitsteilung.
wir gehen zum petersplatz. a. schlägt vor, den dom zu betreten, und auch auf die kuppel zu gehen. gute idee denke ich, und es wird sich herausstellen, dass es eine sehr gute idee ist.
ich schlage vor, die schlange vor dem dom zu observieren und erstmal ein schinkenbrötchen zu essen.
auch das stellt sich als gute idee heraus.
gesättigt stellen wir uns an. also wohl mehr so auf ital. art, was bedeutet, dass wir an der schlange vorbeilaufen, bis es nicht mehr weiter nach vorn geht - von dort aus geht es dann recht schnell. das ist so genial - komisch, dass das nicht jeder macht!?
obwohl das system wesendlich schlechter funktionieren würde, wenn das jeder machte.

der dom ist von innen wie aussen soooo groß und beeindruckend, dass man sich recht lebhaft vorstellen kann, wie kirche und weltliche herrscher die menschen damals haben bluten lassen, um das zu finanzieren. und man ist dem heutigen staat dankbar, dass er schulen und universitäten lieber verrotten lässt, als hohe steuern zu kassieren.
die statuen der päpste dort haben meisst zwei frauen an der seite, die eine (links) trägt immer sowas wie die zehn gebote oderso und die rechte schwert, spiegel, geld, schlange und all sowas... also wenn ich zwischen solchen frauen die wahl hätte...
...bin halt nicht zum christen geboren.
die haben im dom irgendein größeres ereignis vorbereitet - vermutlich was religiöses - das hat es sehr stimmungsvoll gemacht bei chorgesängen durch den dom zu gehen.
in der schlange zur kuppel, geraten wir in eine klassenfahrt aus deutschland.
machen uns auf alberne und pubertäre art darüber lustig, wie albern und pubertär die sind.
lesen das warnschild:
"Eltere menschen sollten bedenken, dass auch nach dem aufzug noch 320 stufen zu steigen sind"
kurze zeit später werde ich mir gedanken darüber machen, ob es die "elteren" menschen nicht viel mehr interessiert hätte, dass ein schuh der größe 40+ probleme hat, auf eine stufe zu passen, und dass die treppen kein geländer haben.
man kann innen in der kuppel ganz oben im dom stehen, direkt vor großen mosaiken.
in denen sind noch alle steinchen da - da fragt man sich, ob man der einzige ist, der dran gedacht hat sein taschenmesser mitzunehmen??!!!
ganz oben auf der kuppel kann man dann über die ganze stadt schauen und auch von ganz weit oben auf eine aussichtsplattform schauen, von der aus man über die ganze stadt sehen kann.
bemerkenswert finde ich, dass auf dem petersdom überall blitzableiter sind - die müssen eine wahnsinnsangst haben, dass dort mal der blitz einschlägt....
ich finde das denkwürdig.

sind dann noch viel durch rom gelaufen, haben pizza gegessen und suuuperleckere mit hack gefüllte fritierte oliven.
am tiber erfolglos cocktailpreise sondiert, dann nach hause zu a.
sehe zum dritten mal das colosseum, weil die das ja genau an das ende der strasse gebaut haben, in der a. wohnt. mein eindruck, dass es so 200 - 400 meter weit weg steht, verändert sich vorerst nicht.

Mittwoch, 27. Juni 2007

Italienische Reise I

italien! goethe war da, ne bekannte von mir wohnt grad dort, uns sogar mussolini, sagt man, hat sich dort gern entspannt.
habe zwischen zwei jobs etwas zeit, und fahre meine bekannte besuchen.
in diesem text gebe ich ihr den zärtlichen kosenamen aPunkt, was ich im folgenden mit a. abkürzen werde.
mein flug geht am frühen morgen und ich denke an die worte meines vaters 'wer abens lange saufen kann, kann auch morgens früh aufstehen.'
weil ich gern auf nummer sicher gehen möchte, besaufe ich mich am abend vorher also mit menschen, die bereits am nächsten tag ehemalige arbeitskollegen seien werden.

oh, mann - warum wache ich grad heute so spät auf?
das stimmt gar nicht, dass man früh aufstehen kann, wenn man bis in die nacht gesoffen hat!
na ja, ich pack erstmal die tasche. das buch für a. darf ich nicht vergessen. und a. hat gesagt, ich solle eine badehose mitnehmen. dann brauche ich noch klamotten.
ich greife beherzt in meinen kleiderschrank und werfe eine handvoll textiles in die tasche.
nur gut, dass ich gestern so betrunken war, dass ich mit klamotten im bett liege - also nur noch schuhe anziehen und sommerjacke und los!
ich winke einem gelben mercedes - er hält an, ich steige ein und sage etwas wie 'schönefeld'.
'das sieht aber nach verschlafen aus!' ich bewundere diesen berliner taxifahrer für seine menschenkenntnis! ich steige mit blutunterlaufenen augen hechelnd wie ein hund und mit einem muttersprach-koeffizienten von 0.5 in sein taxi, will zum flughafen und er erkennt, das ich verschlafen habe...

alles läuft bestens. ich bin sogar noch quasi 10min zu früh am flughafen. also 10min vor abflug, aber diese faschisten lassen mich trotzdem nicht in den flieger. buche um, auf 17:30 und hoffe, dann wach zu sein.
jetzt erstmal den tag mit etwas rauch beginnen. fingere in meiner sommerjacke nach taback und frage mich, wieviel marihuana man eigentlich zollfrei mitnehmen darf. das hätt ich mal aus der jacke nehmen sollen.
rauche und fahre erstmal nach hause.
dort leere ich meine jacke und befülle sie neu, nur mit sachen, die ich auch brauche.
meine reisetasche, die ich nun neu packe enthielt ein buch für a. eines für mich, eine badehose und drei t-shirts.
ich entscheide mich, das zu überdenken.
ich bringe nun pfandflaschen weg und räume auf und spüle.
nach getaner arbeit gehe ich mittagessen.
ab nach hause. greife mir meine tasche, einen paketschein aus meinem briefkasten und gehe zur post. die dame braucht einige zeit, um mein paket zu finden, wirft einen blick drauf und fragt mich 'herr [zanahoria], brauchen sie vielleicht einen super-sparplan?'
bemühe mich einen ich-finde-es-unfassbar-unverschämt-daten-der-briefpost-für-bankgeschäfte-zu-verwenden-gesichtsausdruck zu machen, verneine und gehe.
ich befinde diesmal die s-bahn als ein geeignetes transportmittel zum flughafen.
bin rechtzeitig dort.
alles klappt.
die maschine verspätet sich um 2 stunden.
fühle mich als moralischer sieger, weil ich der fluggesellschaft für meinen späteren einstieg keine umbuchungsgebühren berechne.
das warten ist wirklich langweilig - hätt ich das grass bloss wieder mitgenommen...
lese 'the gun seller'. scheint wirklich gut zu sein.
lese auf meinen flugreisen immer fremdsprachige bücher, und bin dann gespannt, auf welcher sprache ich angesprochen werde.
was albern klingt, wenn man weiss, dass ich nicht im stande bin andere fremdsprachige bücher zu lesen als englische und plattdeutsche, und ich, wenn ich auf dieser reise das buch nicht dabeigehabt hätte, würde ich statt 'immer' nur auf 50% meiner flugreisen fremdsprachige bücher lesen.
irgendwann sitze ich im flieger.
es wird angeboten, sich mit gulliver photographieren zu lassen.
gulliver ist ein großer teddybär mit einer orangen schirmmütze, auf der [fluggesellschaft] steht.
die frage, ob sich jemals jemand hat mit dem teddy für geld photographieren lassen, lässt mich nicht mehr los.
es ist alles ein wenig wie tele-shopping, nur halt ohne 'tele', weil man ja sein telephon ausschalten muss.

landung!
prima, es ist sommer in rom - ich kann also meine sommerjacke anbehalten.
steige in den bus zum hauptbahnhof.
da es zu dunkel zum lesen ist, und es der leselampe egal ist, ob man auf den knopf neben ihr drückt, schaue ich aus dem fenster.
'die nutte da am strassenrand muss n wahnsinns sprachfehler haben', denke ich. keine frau, die so hübsch ist und zu 90% aus beinen besteht und reden kann tut sowas. die heiraten dann doch reiche männer.
oder das fremdenverkehramt hat die da hingestellt und sie ist bloss eine art werbeschild.
es ist soo schön, mal einen ausgedehnten abendspaziergang durch die eigene vorurteilslandschaft zu machen.
hauptbahnhof. ja! ich bin da!
ich steige aus dem bus und athme die luft von armani, prada, ck, cc, d&g....
ja! hier bin ich zu haus! hier bin ich mensch, hier kann ich sein.
schreibe eine sms.
'bin da! termini hauptbahnhof. [c].'
'bist du echt schon da? a.'
'ja! [c].'
'dann hohlen wir dich ab - sind in 20min dort. a.'
fühle mit etwas overCommunicated, setze mich irgendwo hin und schaue irgendwas an.
nach zwei bis drei telephonaten mit a., die zu dieser zeit bereits an der gleichen kreuzung steht wie ich, finden wir uns.
'das ist dein gepäck?'
'ja, dein buch hab ich auch dabei'
'all dein gepäck? [capitano], du bist soo cool! '
ich weiss gar nicht, was ich sonst hätte einpacken sollen - ausser kameras. aber wenn ich angefangen hätte eine einzupacken, hätt ich mehrere mitgenommen und dies noch und jenes...
habe keine einzige kamera dabei - und das ist auch gut so.
wenig gepäck ist auch gut, wir fahren nicht zu a., sondern gleich zu einer party.
argentinier machen sowas wie piroggen oderso und italiener dip für tacco-chips
und die deutschen trinken wasser. 'komisch! gar nicht so schlimm ohne alkohol' denke ich
und weil das alles so werry interneschnel ist unterhalten wir uns auch viel über sprache.
ich bringe ihnen bei, einfach 'porca porca cavallo cavallo' zu sagen, wenn sie 'geht so' oder 'so la la' sagen wollen, weil man in china wörtlich übersetzt auch 'schwein schwein pferd pferd' sagt
den vorwurf, nicht wie ein deutscher auszusehen, lasse ich mir nicht gefallen und halte mittel und zeigefinger senkrecht unter der nase auf meine oberlippe, und sage 'sorry, i forgot about that!' und bemühe mich dabei um unmissverständliche betonung.
nicht ohne dabei schon zu denken, dass die rezeption eines solchen verhaltens weltweit durchaus unterschiedlich sein kann.
ihr lachen beruhigt mich dann.
als wir uns über böse worte unterhalten, fängt es langsam an, kleine kiesel und papierschnipsel zu regnen. wir werden attackiert!!
ich bin der erste, der umsichtig und politisch engagiert genug ist, dass auf den weltweiten terrorismus zurückzuführen.
die situation klärt sich, als wir zusätzlich mit hastigem ital. geschimpfe beworfen werden.
'bad words - lezione una' sagt der gastgeber, und präsentiert mit gewinnspielshowgeste die dunkelheit aus der die schimpfworte regnen.
ich werde auch noch 'bad words - lezione due' und 'bad words - lezione tre' erleben.
aber nicht mehr heute. man zieht sich vom balkon nach drinnen zurück, wo mir noch erklärt wird, dass eine klimaanlage einem italiener mehr hilft sein sex-appeal zu steigern, als einem deutschen ein auto'.
ich glaube das gern - meine sommerjacke hatte ich bereits nach einer halben stunde auf der party tatsächlich abgelegt.
ich lerne noch ein paar einzelheiten über die italienische 'just walk'-herangehensweise beim überqueren von strassen und mache in der diskussion eine geste die das bedienen einer hupe eines autos immitieren soll und sage 'möp, mööp' - ich werde aufgeklärt, dass das hier ficken heisst, mache sie nochmal und freue mich diebisch, dann gehe mit a. zu a.
sehe das erste mal das colosseum. das haben die genau an das ende der strasse gebaut, in der a. wohnt. mein eindruck, dass es so 200 meter weit weg steht, wird sich als falsch herausstellen. aber das weiss ich jetzt noch nicht, und ich bin müde.


Mittwoch, 13. Juni 2007

gabi & gabi

da bin ich heute also aufgewacht, und es war warm.
und draussen noch fast dunkel.
und ich hatte dieses leichte kratzen im hals.
hmmm, jetzt was leckeres trinken, dacht ich.
ab zum kühlschrank.
nix!
verzweifelt im kreis gelaufen.
hat auch nichts gebracht.
vielleicht doch?
nochmal ab zum kühlschrank.
wieder nix!
versucht weiterzuschlafen - ging nicht.
ab nach draussen.
oh ja, eisessen gehen!!
scheißstadt!! versuch in berlin ma morgens um 4 n leckeres eis zu bekommen,
das ist unmöglich.
habe mir dann malzbier gekauft - scheißersatz.

aber ich war noch nie nüchtern in berlin zum sonnenaufgang unterwegs.
soooooooooooooo schööööön
alles ruhig, schönes licht, warm und total viel vogellärm.

apropos vogel und lärm
kurt den specht hab ich auch noch getroffen.
er hat sich nicht vorgestellt, aber wenn man specht ist und morgens um vier
in berlin auf einer mülltonne sitzt, dann heisst man ja wohl kurt!
ist ja auch egal.
wir können ihn auch gabi nennen.
also gabi den specht hab ich auch noch getroffen.
gabi ist zwar n männlicher specht, aber auch männlichen kindern frauennamen zu geben ist gerade unter buntspechten nicht selten.
also für gabi den specht ist ja jetzt zeit n paar frauen zu beeindrucken,
wobei mit "frauen" , wir wollen da gabi keine aussergewöhnlichen neigungen unterstellen, in erster linie weibliche buntspechte gemeint, die übrigens auch gabi heissen könnten - weiß ich aber nicht.
na und un so welche zu beeindrucken, klopft man mit dem schnabel so schnell und so laut wie möglich gegen einen baum.
recht doof, oder?
klappt bei menschen übrigens nicht, oder ich war zu leise...
na ja, aber gabi wär ja nicht kurt, wenn er nicht n ganz durchtriebenes schlitzohr wäre.
gabi hat nämlich entdeckt, dass man, wenn man sich statt eines baumes eines metallpapierkorbes bedient, mit wenig anstrengung sehr laute geräusche erzeugen kann.
und, glaubs mir oder nicht - hat geklappt!
gabi wurde von nem anderen specht umflogen und dann flitterten die beiden ab.
wenn gabi, der weibl. vogel, wüsste, was gabi, der kerl - also kurt, fürn betrüger ist...
aber ich werds ihr nicht erzählen, da bin ich dann doch solidarisch.

gabi und gabi, ich wünsch euch alles gute, war n schoner morgen mit euch