als ich aufwachte war es bereits freitag, und zwar der 29.06.07.
das wusste ich zu dem zeitpunkt aber noch nicht. was ich auch nicht wusste, ist dass an diesem tag peter & paul war, womit ich das christliche fest meine, dass sich auf die todestage von petrus und paulus bezieht und nicht die gleichnahmige fernsehserie mit helmut fischer und hans clarin.
das fest durchkreuzt den plan, uns nach dem ital. frühstück das haus vom guten alten julius anzuschauen. von den drei sehr leckeren süßen hörnchen, die ich zum frühstück verspeisen wollte, esse ich genau eines, bis ich pappsatt bin. sitzen im park und ich hätt gern n kaffee - so im sitzen und nem großen becher.
sehe zum vierten mal das colosseum, weil die das genau hinter die parkbank gebaut haben, auf der a. und ich sitzen.
wenn es tatsächlich 400 meter von a.s haustür entfernt ist, befinden wir uns nun in einer entfernung von etwa minus 600 metern.
entschliesse mich, den eindruck zu gewinnen, es wäre etwa 1000 meter von a.s haustür entfernt.
auch dieser eindruck wird sich als falsch herausstellen. aber das weiss ich jetzt noch nicht, und ich bin pappsatt.
wir gehen zum colosseum. und durchs forum romanum. ein schlimmer baulicher zustand.
tja die italiener...
aber das bin ich ja alles von meiner wohnung gewohnt.
man härtet echt n bisschen ab - ja, wieder ne prachtvolle kirche, wieder n gebäude, dass 1000 jahre alt ist...
kämpfe waren grad nicht im colosseum.
rumlaufen, trevi brunnen sehen.
um himmels willen! der mag ja schön sein, aber das kommt überhaupt nicht zur geltung, wenn da milliarden an menschen drumherum stehen.
wenn man eine münze wirft, kommt man zurück nach rom.
wirft man zwei, verliebt man sich in eine römerin.
bei drei münzen wird man sie heiraten.
ich hab keine geworfen - das hört sich auch alles sehr nach puff an, oder?
und was soll ich ne römerin heiraten, die dann auch genau weiss, dass ich wieder nach rom komme, und da jederzeit durch münzeinwurf ne neue bestellen kann.
ausserdem wenn die maximalkosten für eine römerin sich auf 6€ belaufen, was soll das für ne frau sein??
viel lustiger war das nordamerikanische mädchen, welches so etwa zehn winter erlebt hat und dem eine kreditkarte zu zwei dritteln aus der jeanstasche hing. die karte war nichtmal unterschrieben, und rutschte immer weiter aus ihrer hüfttasche.
der kleine engel auf meiner schulter hat mir immer erzählt, dass ich sie darauf hinweisen solle. ich blieb sitzen und hab gewartet, dass ein teufel auf der anderen schulter auftaucht, und mir erzählt, was ich höhren will.
sie ging mit ihrer reputativ-familie vom brunnen weg und a. und ich blieben dort sitzen.
wir konnten die karte nicht vergessen! nach einer minute des unruhigen sitzens nahmen wir die verfolgung auf. fanden sie um die ecke wieder. der kartenanteil ausserhalb der tasche betrug mittlerweile 90%!!! gott segne enge jeans - aus anderen wäre sie längst gefallen.
der teufel ist noch immer nicht da.
ich gehe zu ihr, und weise sie darauf hin.
sie bedankt sich und steckt sie so in die tasche, dass sie nur zu 50% herausschaut (!!!!)
"gott!!! bist du blöde!!", denke ich und dass sie es nicht besser verdient hat.
a. geht auch zu ihr und erzählt ihr von "evil people" und fordert sie auf, die karte komplett in die tasche zu stecken. sie gehorcht und bedankt sich.
von nun an werfe ich a. in regelmässigen zeitlichen abständen vor, schuld daran zu sein, dass ich mir keine prada-gürteltasche kaufen kann usw..
wir kaufen uns wein und setzten uns an einen brunnen vors pantheon.
ich suchte einen passanten mit flaschenöffner - ergebnislos...
einer der penner neben uns bot sich an, uns zu helfen. er nahm die flasche mit und verschwand.
der geneigte leser mag jetzt vielleicht, wie auch a. und ich, denken, dass wir die flasche nicht wiedersehen werden.
um so schlechter sollte das gewissen des geneigten lesers werden, wenn ich nun erzähle, dass er mit der flasche mit gelöstem korken wiederkahm.
pfui über die schlecht-von-allen-denker.
einen schluck wein als gegenleistung dafür lehnte er ab - er habe sein bier.
a. ich und ihr - wir sind die penner! und nicht der mittellose, der uns half!
einer der penner hatte sogar ne freundin, die vorbeikahm.
sie schrie ihn an, sie wolle ihre sachen wiederhaben! und zwar sofort und nicht "a domani" aus irgendeinem grund wollte er ihr ihre sachen nicht wiedergeben....
"bad words - lezione due" und tatsächlich war diese lektion lauter und - vertrauend auf a.`s übersetzungen - schmutziger.
als füsse und fäuste flogen hatten wir auf einmal viel mehr platz auf der brunnen-treppe, war ja auch ein wenig unheimlich. wir rutschten 15 cm weiter nach rechts und hielten flasche und becher fest.
als blut floss und die beiden sich auf dem boden wälzten, fingen die ersten an, zu photographieren.
ich bereue im nachhinein sehr, die photographen nicht angeschrien zu haben.
sie hätten ihre moralische verfehlung und das ignorieren der persönlichkeitsrechte von menschen, deren rechte ohnehin schon ausreichend beschnitten sind, aber vermutlich ohnehin nicht kapiert. und schlimmstenfalls mich abgelichtet.
es ist abends gehen wir pizza essen.
zu einer drolligen situation kommt es, als ich a. ausführlich auf die frage "und wie ist sie so?" antworte, und sie danach lächeln muss, und sagt: "ich meinte ja eigentlich die pizza..."
na ja, nach der pizza im studentenviertel cocktails trinken.
ich schaffe einen long island bis angefangen wird, den laden zu wischen, und die stühle hochzustellen...
a. trifft ein paar die sich begeistert über "berlino" unterhalten und sagt denen, dass der kerl dort da wohnt. unterhalten uns nett, bekomme bier geschenkt und einladungen nach sardinien und verteile meine handyNr und mailadresse.
a. knufft mich in die seite und sagt: "du schwein" ich bin von nun an überzeugt, dass sie gedanken lesen kann, und denke von nun an ganz vorsichtig.
wir verabschieden uns nach einiger zeit, um in irgendeinen laden zu gehen, den a. mag.
er ist geschlossen.
wir fahren ein stück mit dem bus, und gehen dann den rest zu fuss.
gehen am colosseum vorbei, und dann in richtung a.
die entfernung vom colosseum zu a.`s wohnung beträgt etwa 120km und geht bergauf.