Nachdem ich im Hof einen Baum schüttelte, um ihn zu ermutigen, noch einige seiner fallsüchtigen Herbst-Blätter auf den Boden fallen zu lassen, bevor ich diesen fege, fegte ich das Laub auf dem Hof zusammen und belohnte mich anschließend mit einer kleinen auswärts-Mahlzeit.
Auswärts angekommen streifte ich mir meine Wollmütze vom Kopf, legte diese beiseite und entdeckte dabei, dass meine Wollmütze bewohnt ist.
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Ich entdeckte einen Marienkäfer und 'ne kleine Laus.
Nach einer kurzen Zeit der Verwunderung erklärte ich mir meinen Wollmützenbesatz mit meinem Baumschütteln - die beiden fielen wohl vom schwankenden Baum und landeten kuschelweich auf meiner Wollmütze.
Jetzt standen sie sich gegenüber - Freßfeinde.
obwohl eher anzunehmen ist, daß der Marienkäfer die Laus frisst als andersherum.
Ich erwartete Zeuge einer Szene zu werden, wie sie sonst nur - mit größeren Kombattanten - bei Gladiatorenkämpfen im Alten Rom zu sehen gewesen ist, aber es blieb ruhig.
Auf meine Anstachelungsversuche reagierte der Käfer kaum und die Laus gar nicht.
Nach einem Sturz von einem schwankenden Baum, wäre ein erhöhter Puls bei der Laus wahrscheinlich, davon merkte ich nichts. Sie verhielt sich entweder des Marienkäfers wegen ruhig, oder war schon tot.
Der Marienkäfer hingegen reagierte auf mein Stupsen. Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht wirklich deuten, durch sein Verhalten aber deutete er an, extrem genervt zu sein.
vielleicht auch nur, weil sich eine Faser aus der Mütze an eines seiner Beine geklettet hatte.
Mit viel Feingefühl entfernte ich die Faser und entließ beide in die Freiheit, wo sie in einigen Wochen wohl beide, sofern die Laus noch lebte, temperaturbedingt eingehen werden.
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