Montag, 16. Mai 2016

damals vor 346 Tagen

Ich weiss gar nicht mehr so genau, wie es dazu gekommen ist, dass ich mich mit einer 346 Tage alten Nachricht beschäftigte - Ich suchte für einen Neuen Zitatevergleich wohl ein Zitat der Kanzlerin zu facebook, schaute mir das Video einer Talkrunde an, in welchem sie behauptet, dass es schön sei, Facebook zu haben, schön wie ein Auto oder eine ordentliche Waschmaschine. Viele Bundesbürger fanden es irgendwie merkwürdig, dass die Kanzlerin Facebook mit einer ordentlichen Waschmaschine vergleicht, aber das ist, wie dieser ausgesprochen unvorteilhafte Schnappschuß, nur ein kleiner Teil ihres Auftritts auf dem Evangelischen Kirchentag am 05.06.2015.
merkel_evkirchentag2016
https://www.youtube.com/watch?v=A3ks1xkYDrk
Ihre ungekürzte Antwort auf die Frage, ob sie es gut fänd', daß es Facebook gäbe:
"Daß es Facebook gibt ist für viele, glaub' ich, toll.aber auch Facebook wird nicht das ganze Leben glücklich machen. es ist schön das man das hat, es ist schön das man ein Auto hat oder noch eine ordentliche Waschmaschine, aber man darf jetzt aus der puren Existenz von Facebook noch nicht entnehmen, dass ich nun plötzlich automatisch tolle Freunde habe.
Ich kann darüber anders Freundschaften aufbauen, ich kann darüber sozial plötzlich Dinge machen mit Menschen, die die gleiche Interessen haben, die ich vielleicht in meinem Wohnumfeld gar nicht selber gefunden habe. neue Möglichkeiten. Aber die Wichtig, die Wertigkeit, was ich machen möchte, wo ich mich engagieren möchte,
die ist durch das Instrument oder durch die Existenz von Facebook noch nicht gegeben, sondern ich kann nur anders zu anderen Menschen Kontakte knüpfen. und das, finde ich, ist eine Bereicherung des Lebens.
"
Die Kanzlerin ist wohl etwas neidisch auf Google und Amazon usw. was in folgenden Worten über die Mindestdatenspeicherfrist deutlich wird:
"[...] sollte jeder Einzelne der jetzt vielleicht gegen die Vorratsdatenspeicherung ist, oder wir nennen das jetzt Mindestdatenspeicherfrist,
der sollte nochmal überlegen, was er sonst nach an eigenen persönlichen Daten schon alles irgendwo übergeben hat.
worüber er sich gar keinen Gedanken mehr macht.
es darf ja auch nicht so sein: ich darf allen Alles geben, jedem Unternehmen auf der Welt mein Einkaufsverhalten, mein Kommunikationsverhalten, mein Essverhalten - alles!
aber wenn der Staat, dafür dass er das Leben von 80 mio Menschen sichern will, auch mal Informationen braucht, auf die er zugreifen kann, auf die er ja gar nicht zugreift, aber nur zugreifen kann wenn etwas mit einem nicht richtig läuft und der als sozusagen Terrorist oder Gefährder der Sicherheit auftritt, dass er sagt "Dem Staat geb' ich nichts. Allen anderen geb ich's, aber dem Staat - der darf da gar nichts mit anfangen. Das kann auch nicht richtig sein."