Freitag, 12. Oktober 2012

ergo

heute zum ersten mal in meinem leben zum ergotherapeuten, den hatte ich auf einem spielplatz kennengelernt. terapiestunde heute bei seiner kollegin. tat gar nicht weh. 
sie soll hirnleistungstraining mit mir machen. nach der ersten trainingseinheit bietet der therapeut, nach welchem die praxis benannt ist, mir an, mich auf einen kaffee einzuladen, ich lehne dankend ab - ich sei von der aufregung herzukommen und mich therapieren zu lassen ganz fertig. 
die praxis heisst frank, was ein guter traditioneller name ist, der allerdings in verwandschaftsbeziehung zu dem kriegerischen begriff franziska (wurfaxt) steht, hätte ich eine praxis, würd' ich sie unter verwendung eines harmlosen mädchennamens benennen chantalle vielleicht.
muss ja aber jeder selber wissen.
ärgere mich den ganzen heimweg inclusive der 82 treppenstufen hoch bis in meine wohnung darüber, dass ich nicht zugesagt habe, trinke einen schluck wasser und gehe zurück, um den fussweg einzustudieren (machte ich mir vor) zurück beim therapeuten betrete ich die praxis und sage, dass ich den weg hierher nocheinmal üben wollte. und schicke schnell mit einem capitano zanahoria lächeln 'steht ihr angebot auf einen kaffee noch?' hinterher. 
eigentlich habe er jetzt einen termin, antwortet er, unterbricht sich selber 'ach, was soll's!' smartet kurz etwas auf seinem phone, und sagt:'wir können los!' 
er spendiert mir 'nen kaffee und ein pastel de nata und wir sitzen draussen und unterhalten uns. er sagt dass er mich für inteligent hält und lobt mich für den spruch: 'reich wird man nicht durch das, was man einnimmt, sondern durch das, was man nicht ausgibt.' auch mein geständnis, dass das nur ein dagobert duck zitat sei, ändert an seiner einschätzung offenbar nichts. 
oh, gott fühl ich mich jetzt gut! und wenn er meinetwegen gar keinen termin abgesagt oder verschoben hätte - sondern nur so getan hätte, und auch nicht wirklich der meinung wär, dass ich intelligent sei, so stünde doch fest, dass er ein verdammt guter therapeut sei.