Schiller & Leben und Pflichten nach dem Tod

Genau heute vor 257 Jahren wurde Johann Christoph Friedrich Schiller geboren.

Er wurde 43 Jahre später geadelt und hiess somit von 1802 bis zu seinem Lebensende Johann Christoph Friedrich von Schiller.

Aber ist es so, dass man ab seinem Lebensende nicht mehr heisst? Offensichtlich wird man nach seinem Lebensende älter J. C. F. Schiller ist ab dem heutigen Tag 257 Jahre alt, aber ist er das wirklich?  F. von Schiller starb im Mai 1805 im alter von beinahe genau 451/2 Jahren. Er atmet nicht mehr, aber er wird noch älter - heute 257 Jahre. Sein Herz schlägt nicht mehr, aber er heisst - und zwar noch immer Johann Christoph Friedrich von Schiller. Heissen und altern - das sind Tätigkeiten. Eine Tätigkeit ausüben zu können, das deutet auf Leben hin, also gibt es eine Art Leben nach dem Tod!  Man heisst und altert, zu Lebzeiten hat man das wie nebenbei erledigt, aber nach dem Tod wird es zur Hauptbeschäftigung.

Ich hätte, wenn ich eines Tages aus dem Leben scheide, gern meine Ruhe. Ich möchte dann weder altern noch heissen - das sind beides überflüssige bürokratische Buchhaltertätigkeiten, die ich dann nicht mehr bereit sein werde, auf mich zu nehmen.

Heissen bedeutet Leben. Man sollte Plakate aufhängen auf denen glückliche Menschen abgebildet sind, und in Schreibschrift darunter schreiben: "Ich heisse gern!" Auch Menschen, die ihren Namen nicht mögen, sind hiermit aufgefordert, gerne zu heissen.

Zuletzt ist auch "Sie Willkommen!" eine schöne Sache, die man heissen kann. Wasser kann man heissen, um sich einen Tee aufzubrühen, benutzt aber in dem Fall das Verb erhitzen, auch wenn es ganz bestimmt Leute gibt sie den Namen Wasser tragen. Ich recherchierte soeben wenige Sekunden und gewann die Erkenntnis, dass es eine nicht geringe Menge an Wasserträgern, also Menschen, die den Namen Wasser tragen, gibt: http://www.verwandt.de/karten/absolut/wasser.html

Es ist, wie ich immer befürchtete, es gibt mehr Wasser als Sekt: http://www.verwandt.de/karten/absolut/sekt.html