jetzt hat er mir schon seit tagen nicht mehr geschrieben. ich beginne, mir sorgen zu machen:
sehr geehrter herr [xxx],
möglicherweise vertrete ich zu radikale ansichten, die sie nicht teilen, oder zumindest während der ausübung ihres berufes nicht teilen dürfen.
möglicherweise bin ich ihnen, durch die ansprache mit ihrem vornamen zunahe getreten.
beides kann ich sehr gut verstehen.
ich kann sehr gut verstehen, wenn sie unsere brieffreundschaft nicht weiter aufrecht erhalten wollen, und möchte sie wissen lassen, dass ich deswegen niemals groll gegen sie hegen werde.
nur ist mir etwas unwohl dabei, so plötzlich kein lebenszeichen von ihnen mehr zu bekommen - gerade weil sie mir bisher immer so schnell und freundlich antworteten.
nun, wie sie oft erwähnten, kann niemand genau sagen, wann und wo die terroristen wieder zuschlagen, und dass deutschland ein ziel von anschlägen und terror sei.
ein mann wie sie ist sicher noch gefährdeter als ich.
na ja, und ich kann halt mir meinen reim auf so einige sachen machen.
erst warnen sie mich, und dann sind sie auf einmal wie vom erdboden verschluckt.
ich würde mich nicht als ängstliche person bezeichnen, aber ich mache mir sorgen um sie!
entführt, verschleppt, ermordet - sie können sich nicht vorstellen, was mir so alles durch den kopf geht, wenn ich so an sie denke.
ich will es kurz machen, und möchte sie hiermit bitten, mir ein kurzes lebenszeichen zu geben, damit ich nachts wieder schlafen kann.
vielleicht mit einer aktuellen schlagzeile aus der tagespresse, damit ich weiss, dass die mail aktuell ist, und nicht terroristen eine von ihnen vor einiger zeit vorbereitete mail in ihrem namen versenden.
dafür ihnen auf die nerven gegangen oder zunahe getreten zu sein, möchte ich mich (für den fall dass es an dem ist) nocheinmal aus tiefstem herzen entschuldigen.
sollten sie sich tatsächlich in der hand von entführern befinden, bauen sie bitte in der anrede einen schreibfehler in meinen nachnamen ein - das ist das geheime zeichen.
ich werde in diesem fall alles nötige in die wege leiten, um sie zu befreien.
[capitano zanahoria]