Samstag, 2. November 2013

komisches gefühl

es wurde mal wieder ein mensch durch drohneneinsatz gezielt getötet. glücklicherweise war das natürlich bloss ein böser mensch. 
und böse menschen sind menschen, die böse sachen machen, verdienen also die todesstrafe.
da sind dann zivilisierte rechtsstaaten gefragt, menschen, die böse sind, gezielt zu erschiessen oder zu sprengen.
ist doch alles ganz einfach und irgendwie total gut.
ich schäme mich ein wenig dafür, dass mir das nicht gefallen will.
im 15. jahrhundert hat man ja auch böse menschen, in erster linie hexen, einfach verbrannt.
und das hat geholfen und zwar nachhaltig. es wurde mit harter hand durchgegriffen und in europa gilt heute, glaube ich, das hexenproblem weitgehend als gelöst.
auch die prüfung, ob es sich tatsächlich um eine hexe handelt, wurde ja für jede einzelne nach bestem wissen und gewissen durchgeführt. 
und heute ist man ja technisch so weit, dass man ganz leicht feststellen kann, ob jemand ein böser mensch oder gar eine hexe ist.
einen menschen ganz überraschend zu sprengen ist schon beinahe wie eine hinrichtung ohne prozess, richter und geschworene.
aber ich glaub' das geht klar so, weil ja böse menschen gar nicht zu einem ordentlichen prozess erschienen - auch dann nicht, wenn man sie vorlüde.
also ist doch klar, warum die keine möglichkeit bekommen, zu vorwürfen stellung zu nehmen, denn die würden ja lügen.
es ist also nicht nur gut, sondern auch unbedingt nötig, böse menschen, am besten mit einer art fernzündung, zu sprengen.

ich weiss gar nicht, warum sich das für mich so falsch anfühlt?