farbtupfer

der arme orange luftballon kämpft für fahrscheinlosen öffentlichen personennahverkehr und hängt sich an die oberleitung der tram, wenn's nicht klappt, hat er einen schönen farbakzent gesetzt.

verschnaufpause

manchmal, wenn ich genug habe vom stress und dem lärm der grossen stadt, und mal meine seele und den ganzen rest baumeln lassen möchte, suche ich mir ein ruhiges plätzchen an einem idyllischen stadtsträndchen und schaue mir an, wie die sonne helle tupfen auf das wasser malt.

ursache & warnung

heute gibt's mal einen unbeschilderten gehwegschaden.
dieser schaden ist mit flatterband rot/weiss bzw. flatterband schranke, wie experten sagen, markiert. diese art der absperrung ist auf eine bestimmte und konstante windrichtung angewiesen.
nach genauerer betrachtung, insbesondere des linken bildes, wage ich zu mutmassen, dass die absperrung auch ursache des schadens ist.

Galangawurzel

heute war ich in einer art asia-subway, also einem asiatischem brotbeleger. und zahlte 5,-euro für eine kleine suppe, ein sandwich, ein kleines kaltgetränk inclusive eines cent tip - und dann auch noch alles lecker! ich sprach die küchenkraft auf mein ingwerproblem an. mir sei der übliche ingwer nicht scharf genug, sie kenne doch sicher diesen schärferen etwas kleinteiligeren ingwer. sie empfahl mir nicht nur den asia-shop in dem auch sie einkaufe, sondern auch, es mit galangawurzel zu probieren. ich kaufte mir in diesem asialaden, in welchem es keine einzige von diesen winkekatzen gab, das stück galangawurzel(bild oben) und zerscheibte und aufbrühte ein stück davon, wie ich es sonst mit ingwer mache (bild unten).
der tee zu dem das heisse wasser dann geworden war, hat mir nicht geschmeckt, war auch nicht so richtig scharf.  ich ging zurück zu dem laden und schenkte yen, wie sie sich dann vorstellte, das stück wurzel und ein paar meiner selbstangebauten sechuan-buttons.  ('yen wie die japanische währung?' 'ja!')
sie hat sich sehr gefreut, auch wenn sie die wirkung dieser gelben blüten nicht ausschliesslich angenehm fand. sie hat sich meine mailadresse aufschreiben lassen und versprochem, sie brächte mir etwas aus china mit, wenn sie das nächste mal bei ihrer familie wär.  ich bin gespannt.

wild world

auf einem meiner spaziergänge sehe ich diese bank(?), und denke: 'vandalismis!!! (aber kreativ)'.  immerhin kann man auf der bank schlafen, ohne angst vor dem herunterfallen haben zu müssen.  möglicherweise eine konstruktion für oder von wohnungslosen mit unruhigem schlaf.
lasse mich aber von einem schild belehren: es ist kunst.
nur wenige spaziergangminuten später entdecke ich dieses, zwischen zwei trieben des gleichen baumes eingeklemmte, ding.  ich habe gelernt, und denke: 'das ist kunst, und soll vermutlich die wohnungsnot thematisieren.'
ich suche, doch finde ich kein messingschild mit angabe von künstler und name des werkes - es ist wohl einfach nur ein vogelhäuschen.  es ist genau wie yusuf islam einst sang, als er sich noch cat stevens nannte: 'Oh, baby, baby it's a wild world'

schaapfel

auf eine ganz eigentümliche weise sind diese beiden bilder gleich. einiger leser phantasie wird in tisch und raufasertapete nicht in grünes grass sehen können, aber auch jene kritischen betrachter werden mir zustimmen, dass das motiv 'schaaf' dem motiv 'apfel' sehr ähnelt. (dass die schatten in eine andere richtung fallen ist tageszeitbedingt)

schildbürger

dem aufmerksamen betrachter der oben abgebildeten szene dürfte einiges aufgefallen sein: nur eines von drei piktogrammännchen besitzt einen hut. nur eines von drei piktogrammännchen arbeitet. das piktogrammännchen,welches arbeitet, kann sich offenbar weder hut noch helm leisten. das piktogrammännchen mit hut spaziert in richtung kirch. das piktogrammännchen, welches weder hut noch arbeit hat, spaziert in richtung berliner bär.

kopfsalat

man kann ja kaum fassen, wie schnell die zeit vergeht, und was einem währenddessen so alles passiert. nie hätte ich gedacht, dass ich eines tages einmal ein halbes eltern werde, dass sich bei einem jeder-bringt-was-mit-elterntreffen der schule, darüber freut, wenn der mit liebe selbstgemachte salat restlos aufgegessen wird. heute ist's passiert. ich nahm, als ich mich auf den heimweg machte, meine schüssel, die in welcher ich einen mit liebe gemachten salat zum treffen mitbrachte, an mich. ich sah dass sie komplett leer war - nein, nicht komplett leer - ganz unten am boden der schüssel war ein kleiner capitano - der trug eine karottenverzierte dederon schürze vorm bauch und ein freudiges lächeln im ganzen gesicht. ach ja, und mein radiologe, den ich alle vier monate besuche, konnte bei seiner heutigen suche keinen tumor in meinem kopf finden. auch nicht schlecht.

wunderspray

eine dose destructosan™ hätt' ich auch furchtbar gern.  es ist so einfach:  zu zerstörendes grob umsprühen und einwirken lassen. wenige minuten später kann man zeuge der unglaublichen wirkung und kraft dieses sagenhaften sprays werden.

strassenTetris

heute ermunterte mich ein strassenschaden dazu, an tetris zu denken.

zucchinicremesuppe

gerade schreibe ich einen einkaufszettel. und als ich mich daran mache, porrée aufzuschreiben, schreibe ich lauch - ist irgendwie einfacher.  dabei ist porrée ein viel beeindruckenderes wort - zwei drittel der buchstaben des wortes gehören zu einem doppelbuchstabenpaar. ausgestochen kann das wort nur durch die populärsten worte mit einem doppelten 'o' werden, von denen es etwa eine hand voll gibt und überraschend viele davon zu 50% aus dem buchstaben 'o' gebildet werden.(*) desweiteren wirkt dieser akzent auf dem ersten und nicht auf dem zweiten 'e' des porrée eher ungewöhnlich, und möglicherweise auch eine veraltete schreibweise. zuccini ist auch ein recht schönes und in seiner komplexität unterschätztes wort. einst arbeitete ich jedes wochenende auf einem markt und verkaufte gemüse.  eines morgens fragte eine bedienung des benachbarten restaurants, ob wir zuccini führten, und wo diese lägen. ich zeigte ihr die zuccini, sie schien diese zu mustern, sagte 'Aha' und 'vielen Dank!', ging zur angebotstafel des restaurants und schrieb mit kreide darauf: 'zucchinicremesuppe'. sie schien recht genau zu wissen, wie man 'cremesuppe' schreibt. so, ich geh' nun porrée kaufen. möglicherweise kaufe ich aber auch porree. nein, ich werd' lieber lauch kaufen - das ist sicherer. (*)das mit den populärsten worte mit einem doppelten 'o' ist eine kleine anspielung auf die sehr begrenzte anzahl der deutschen worte mit einem doppelten 'o'. ich lernte in der grundschule, es gäbe derer nur sechs.

arm aber sexy

als ich dem hier abgebildetem schild begegnete, dachte ich, ich könne meinen augen nicht trauen: 'Gehbahn-schäden'. die schäden, auf welche dieses schild versucht hinzuweisen sind gehBAHNschäden?  dieses Schild unterscheidet sich sehr vom üblichen auf gehwegschäden hinweisendem schild.  beide weisen aber, meiner deutung nach, auf das gleiche problem hin.

die einzige erklärung für eine solche diversität der texte auf den schildern kann nur die einzelfertigung dieser schilder in mühevoller und teurer handarbeit sein.  wenn aber eine stadt so viele von diesen schildern benötigt, sollte man über eine kostengünstige maschinelle fertigung nachdenken. teure, in einzelfertigung hergestellte, und sich dadurch leicht unterscheidene schilder machen ein strassenbauamt arm aber sexy!

zeit ist geld

auf einem dieser werbeschilder, die stets im weg stehen, war es deutlich zu lesen: zeit ist geld - und jetzt endlich steht auch der genaue umrechnungskurs fest. (ist aber zuzüglich kaution)

partnersuche

ja, es ist rot und hat mindestens einen schwarzen punkt, aber ihr beiden seid einfach zu verschieden, da kann ich von einer partnerschaft nur abraten.

neues hobby

ich habe, glaube ich, ein neues hobby entdeckt.  da ich sehr viel gehe, nicht wie ein hefeteig, sondern eher wie ein spazierengeher, treffe ich immer wieder auf leute mit einem klemmbrett in der hand und einem anliegen in ihren gedanken. (ich hätte hier gern die englische formulierung 'in mind' verwendet, weil mein gefühl mir sagte, es hätte gut gepasst.  es fernliegt mir jedoch, neben der gebräuchlichen gross- & Kleinschreibung auch noch grenzen zwischen sprachen zu ignorieren) eine junge johaniterin, welche mich ansprach, fragte ich gleich nach der begrüssung, ob sie mein blut wolle, oder geld. nein, es ginge nicht um mein blut. 'gut' sage ich 'das dürfte ich ihnen auch gar nicht geben.' und erklärte ihr, warum. was natürlich dazu führte, dass ich ihr meine von meinem hirntumor erzählte. dann haben wir uns lange umarmt. auch das nabu-mädchen gestern wollte mein geld - ich glaube sogar fest daran, dass sie nicht speziell mein geld wollte, sondern einfach nur irgendjemandes geld. ich habe sie dann mit einem gewitter von naturschutzthemen und naturzerstörungsthemen unter den tisch geredet.  die kannte sicher nicht einmal den unvogel des jahres sie sagte: 'jetzt bin ich verwirrt!' ich sagte: 'tschüss'.

venustransit

heute venustransit - das vorbeiziehen einer kugel an einer anderen kann man auch beim billard erleben. es wird ja durch den klitzekleinen schatten auf der sonne nichteinmal merklich kälter oder windiger auf dem planeten, auf dem ich wohne. ich muss dinge nicht unbedingt miterleben, nur weil es voraussichtlich erst in 105 jahren wieder passiert.  ich glaube nicht, dass ich das in zukunft irgendwie bereuen werde. bei der geburt der venus wäre ich allerdings schon sehr gern dabei gewesen.

eicheltomate

	in einigen pomodotheistischen kulturen dieser welt werden der "lycopersicum glandis" aphrodisische eigenschaften nachgesagt.

aufschneiderei

	heute feierte ich mit marinero ein erntefest. die ersten tomaten an den pflanzen, die meine fensterbank bevölkern, waren gereift.  also haben wir schnell die  gartenarbeitsuniformen angezogen und uns auf den weg in den tomatenhain auf meiner fensterbank gemacht.
anschliessend mozarella und pikante salami gekauft, lecker aufgeschnitten, appetitlich angerichtet und mit etwas olivenöl und pfeffer, je nach konsistenz, betröpfelt bzw. bestreut. natürlich habe ich das alles, meiner grossmannssucht wegen, übertrieben dargestellt - die ausbeute der ernte zeigt sich im grössenvergleich zu einer handelsüblichen gabel.

sağlık

seit kurzem habe ich besuch aus istambul, was ja allein deswegen grossartig ist, weil ich mir deswegen die kleine kosmopoliten-verdienstnadel anheften kann.  schön ist natürlich auch kultureller und linguistischer austausch.  wirklich grossartig hingegen ist, dass sie z.zt. unter nezle leidet, mein chemotherapeutisch geschundenes immunsystem aber offenbar bereits gesund genug ist, mich zu verteidigen.