Freitag, 7. Februar 2014

gehwegromantik III

der folgende post enthält zeichen, die ihr sittliches empfinden verletzen könnten.
der folgende post enthält grossbuchstaben, welche hier vorerst im probebetrieb eingeführt werden.
sollte grossschreibung sie empören,
schliessen sie bitte alle fenster und tören.
Oft treffe ich beim Spazierengehen am Strassenrand auf Dinge, die leicht zu übersehen sind.
Jüngst erst entdeckte ich ein Pärchen, welches sich auf eines Gehweges Rand im zarten Rasengrün aneinanderkuschelte.
Ganz heimlich, und wohl auch unbemerkt, photographierte ich die Beiden.
zweisamkeit
Selten ist es geworden, dass man sich an die, wohl im 18.Jahrhundert erfundene, Romantik erinnert wird.
Als Realist muss ich leider vermuten, dass die Beiden nicht lange zusammenbleiben.
Schade! ich mag die romantische Vorstellung, der Einheit von extrem starker Zuneigung, von Experten gern Liebe genannt, und extremer körperlicher Nähe, welche von Experten gern Beischlaf, Coitus, Kopulation, Bumsen oder auch Knattern genannt wird.
Auch im Tierreich ist es wohl recht unromantisch geworden. oft hörte ich von der Treue der Papageien, doch heute musste ich lesen, dass Mamagei sich bereits in der Aufzuchtszeit des akutellen Nachwuchses nach neuen Partnern umsieht. Zum Frühstück ist Mamagei dann wieder am Nest und Papagei, der Trottel, glaubt an treue und monogamie.
Meine Eltern haben nicht nur vier Söhne, die alle den Eltern und einander ähneln, sondern auch einen Hühnerstall in dem es die Hähne in ihrem Harem ordentlich krachen lassen. Vor einiger Zeit lebten in diesem Gehege zwei Enten, ein Laufentenpaar, die gingen stets gemeinsam im Auslauf umher und schliefen auch nebeneinander. Eines tages hatte eines von den beiden Tieren aufgehört zu leben. die verbleibene Laufente schloss sich einem Perlhuhn an, welches nur wenige Wochen zuvor Kurzem seinen Perlhuhnpartner verloren hatte. Die beiden spazierten dann immer gemeinsam durchs Gehege. Man darf annehmen, dass sexuell zwischen den beiden, Huhn und Ente, nicht viel lief, aber diese Beiden liebten sich auf einer anderen Ebene. selbstverständlich könnte es auch sein, dass es für die letzten beiden Sonderlinge in einer Gesellschaft aus Hennen und Hähnen alternativlos war, eine Gemeinschaft zu bilden.
Der Mythos von lebenslangen monogamen Treue kann dennoch aufrechterhalten werden, Elephanten ist bisher noch nicht das Gegenteil nachgewiesen worden, und Konrad Lorenz hat sie an Gänsen beobachtet. Ich bin irgendwie ein Romantiker und wohl wie der Elephant ein naives Rüsseltier.
http://thank-you-so-much-for-reading.blogspot.de/2013/05/gehwegromantik-ii.html
http://thank-you-so-much-for-reading.blogspot.de/2012/02/gehwegromantik.html