Donnerstag, 21. April 2011

glimpftumbeln

kürzlich spazierenging ich, und mir wurde gewahr, dass das schöne wort verunglimpfen keinen gegenspieler hat. so wie etwa ja und nein in der gleichen strasse, sich jedoch gegenüber wohnen, scheint verunglimpfen allein in einem alten häusschen im wald zu leben. dabei ist es so liebenswürdig und beim sprechen zungenschmeichelnd. und wie schöne konstruktionen möglich sind! ich habe mich unlängst in unverglimpft verliebt. na gut, es steht eine stufe unter tumbeln, aber wer tut das nicht? alles andere wäre lexikologische hybris.
verunglimpfen tat mir leid, so leid, dass ich versprach, dem wort einen partner zu suchen. das tut man heutzutage natürlich im internet. dort fand ich heraus, dass die enge wortverwandtschaft im sterben liegt: http://neusamkeiter.ideesamkeit.de/2008/06/03/glimpf-beglimpfen/
und sich nur eine kleine überlebensnische in der juristerei bewahrt hat:
http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~cd2/drw/e/gl/impf/glimpfen.htm

ich möchte hiermit dazu animieren viel häufiger den begriff glimpfen zu tumbeln!