Sonntag, 24. Mai 2009

fallbeispiel

ich persönlich bin ja für netzsperren. wer schon einmal eine mail von mir erhalten hat, wird gemerkt haben, dass er bei erreichen des textendes nicht weiter herunterscrollen kann - gesperrt! das ist total nützlich und sinnvoll. gerade in zeiten accidentiell bedienter mausräder eine entlastung für alle. ich will hier gar nicht von zensursula schreiben, das tun die anderen.
ich möchte nur gern aufzeigen, das das durchspielen von fallbeispielen -bitte nicht mit fallbeilspielen verwechseln- oft hilft, über sinn oder unsinn einer massnahme zu urteilen.
beispiel gefällig?
aber gern!
in meiner familie gibt es einen herrn, den ich hier [derV] nennen möchte, sowie auch eine frau, die ich hier mit [dieM] betiteln möchte. diese sind beide verheiratet (miteinander) und ebenfalls beide mittleren alters plus. es gilt im allgemeinen als unstrittig, dass [dieM] und [derV] die leiblichen eltern von capitano und allen seiner brüder sind.
ich bin also teil einer ganz und gar unmodernen familie.
[dieM] und [derV] besuchten mich in der zeit meiner operationen mutmasslich gern und erwiesenerweise oft in der klinik.
vor wenigen hundert jahren noch hätte man die entfernung zwischen dem gemeinsamen wohnort von [dieM] und [derV] und dem meinigen in tagesreisen angegeben. dieser grossen entfernung wegen bot ich [dieM] und [derV] an, in meiner wohnung zu wohnen, und übergab ihnen den schlüssel für diese.
völlig beiläufig erfuhr ich dann, dass [dieM] und [derV] eine kopie des schlüssels für sich haben anfertigen lassen.
warum? ganz einfach: das schloss sagt ganz verdächtig laut 'KLACK', beim quittieren des erfolgreich abgeschlossenen aufschliessvorganges. sowohl [dieM] als auch [derV] haben bei diesem geräusch jedes mal angst, der schlüssel wäre abgebrochen. darum hätte man lieber einen zweiten.
überprüfen wir nun diese these anhand eines fallbeispieles:
[dieM] und [derV] kommen müde auf dem hausflur vor der wohnungstür der ihnen überlassenen wohnung an. [derV] zückt den ihnen überlassenen schlüssel, und macht sich daran, die tür zu öffnen. 'KLACK-KNACK!' das unaussprechliche ist eingetreten - der schlüssel ist abgebrochen.
kurze bestandaufnahme: [derV] steht mit einer hälfte eines gebrochenen schlüssels vor einer tür. im schloss der tür steckt der andere teil, bzw. der bart des schlüssels. neben [derV] steht [dieM] mit dem ersatzschlüssel im petto.
wer von beiden nun -vorsicht denksport- nun als erstes aufschreit: 'gott sei dank! wir haben ja noch einen zweitschlüssel!' hat sich damit als hastig-denker geoutet.

das fallbeispiel hat geholfen, argumente zu entlarven.
den rest schafft ihr aber nun alleine, ja?