Dienstag, 5. Juni 2018

135 Keynsche Löcher in Radwegen

Entgegen anderslautender Behauptungen eines gewissen "Theodor Fontane" handelt es sich bei John Maynard nicht um einen Steuermann, sondern um einen der bedeutendsten Ökonomen das vergangenen Jahrhunderts: John Maynard Keynes
Stets gut merken konnte ich mir seinen Vorschlag zum Weg aus einer Wirtschaftskrise - Die Keynschen Löcher. Dieser besagt, daß der Staat in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit einfach Löcher graben lassen könnte, welche nach ihrer Fertigstellung, gleich wieder zugeschüttet werden könnten.
Also zur Belebung der Wirtschaft Geld in den Wirtschaftskreislauf bringen.
Man nennt es heute Konjunkturprogramm.
Bei Keynschen Löchern, also im Prinzip nutzloser Arbeit, muss ich oft an die Demotivations- und Vernichtungstechniken in Konzentrationslagern denken. Man hat große Steinhaufen abtragen und woanders wieder aufbauen lassen, und sobald dieses geschafft war, wurde der Steinhaufen wieder an der ursprünglichen Stelle aufgebaut. Das gleiche gab es auch mit Löchern, welche jedoch weit entfernt davon waren Keynsianisch zu sein.
Sie waren nazistisch und dienten der 'Vernichtung durch Arbeit'
Im Jahr 2009 hat man tatsächlich etwas Keynsianisches gemacht - im Rahmen des "Konjunkturpakets II" wurden viele
Keynsche Autos verkauft.
Die sogenannte Abwrackprämie ermunterte zum Kauf eines neuen Pkw.
Zum Kauf neuer Pkw zu animieren passt auch besser zu Deutschland als ein großes Ausbauprogramm für Schulen oder Fahrradwege.
Auf berliner Radwegen habe ich nicht selten das Gefühl, daß dort keynsche Löcher ausgehoben, und nie wieder zugeschüttet wurden.
Ach ja, die Geburt von John Maynard Keynes fand heute vor genau 135 Jahren statt. Happy Birthday!
Fast ein wenig niedlich finde ich seinen Glauben daran, daß die Wirtschaft irgendwannso gut funktioniert, diese nicht länger das Wichtigste sein muss, und wir alle wohl Philosophen werden können. wie man es in Folgenden Zitaten lesen kann:
"Geiz und Wucher und Misstrauen müssen noch für eine Weile unsere Götter bleiben. Denn nur sie können uns aus dem Tunnel der ökonomischen Notwendigkeit ans Tageslicht leiten."

"Der Tag ist nicht weit, an dem das ökonomische Problem in die hinteren Ränge verbannt werden wird, dort, wohin es gehört.
Dann werden Herz und Kopf sich wieder mit unseren wirklichen Problemen befassen können - den Fragen nach dem Leben und den menschlichen Beziehungen, nach der Schöpfung, nach unserem Verhalten und nach der Religion."
Ihm nur Zugeschrieben wird dieses im Unterton kapitalismuskritische Zitat: 
Kapitalismus ist der erstaunliche Glaube, dass die gemeinsten Motive, der gemeinsten Menschen, auf irgendeine Art die besten Ergebnisse in der besten aller möglichen Welten bringen werden."