Mittwoch, 30. März 2011

mitesser einer birke

die mistel ist ein ganz wunderliches gewächs, die nordische mythologie schreibt ihr grosse kräfte zu. sie ist nicht nur eine zutat des zaubertrankes aus den asterix und obelix comics, sondern auch hauptbestandteil eines in der krebstherapie eingesetzten medikamentes. ihre vermehrungsgewohnheiten sind absurd - eine kleine mistelbeere enthält saat, die nicht aufgeht, wenn die nicht vorher durch den verdauungstrackt eines vogels gewandert ist.mistelbirke
sie wächst dann, eingebettet in nahrhaften vogelkot ausschliesslich auf bäumen und büschen, von welchen sie dann nährstoffe schnorrt. ein wunder, dass dieser schmarotzer bei einer derart schrägen vermehrungsstrategie die evolution gemeistert hat.
ich glaube, dass ein jeder junge mensch wissen sollte, dass ein junges liebendes paar, sich unter einer mistel küssen darf, auch wenn es weder verlobt, noch verheiratet ist. man mag sich kaum vorstellen, was man unter dieser mistelbehangenen birke, die an der neuen nationalgalerie in berlin zu meinem photomotiv wurde, alles machen darf.