Freitag, 18. Januar 2008

ich und ihm

gern kaufe ich mir morgens für 80 cent einen grossen kaffee bei einem liebenswerten taback & zeitschriften opa in der nähe meiner tram station. betrete ich den laden, grüsst er und fragt: 'kaffee?'. 'ja' sage ich dann immer. manchmal ist sein sohn da und vertritt ihn im laden. der ist langsam, unfreundlich, bis zum ersticken dick und kann keinen kaffee kochen. selbst, wenn ich einen will, verlasse ich oft den laden einfach wieder, ohne kaffee zu kaufen, wenn er dort ist. heute betrat ich den laden, der schlimme mensch stand hinterm tresen und unterhielt sich grunzend mit einem kunden. als ich den laden betrat, fragte er laut: 'nen kaffee?'. das tut der sonst nie. dann nehm ich halt trotzdem einen, dachte ich und sagte 'ja!'.
er ging zum kaffee, füllte einen pappbecher und stellte ihn in den zucker-und-milch-selbstbedienungsbereich. ich bediente mich und verlängerte meinen kaffee, als plötzlich meine ohren schmerzten. es tat unglaublich weh, als der nuschelne fels zu mir sagte: 'der kaffee is nich dir, das ist normal ihm seiner!'
'ihm' das ist der andere kunde im laden, dem, wie ich jetzt verstand, die frage nach kaffee eigentlich galt. ihm hat er dann auch keinen kaffee mehr geben können, weil der jetzt alle war.
ich hab mich brav bei ihm entschuldigt, hab 80 cent bezahlt und bin raus.
ihm sein kaffee hat mal wieder überhaupt nicht geschmeckt, aber es ist schön, den tiefpunkt am anfang des tages zu erleben, dann geht es nur noch aufwärts.