in dem haus, in dem ich die ersten siebzehn jahre meines lebens verbrachte, konnte man immer mit feuer spielen. heizungswärme und warmes wasser wurde durch verbrennen von holz produziert.
in dem haus wohnte auch ein älteres paar, die von allen vier männlichen kindern mama und papa genannt wurden. zusammen waren sie eltern und nicht ältern, obwohl ich bei meinem ersten schreibversuch des wortes annahm, dass der umlaut im wort ältern eine elementare gesetzmässigkeit in kinder-eltern-beziehungen wiederspiegelt.
wer jünger war, als die eltern, war sohn. etwas anderes als söhne gab es nicht.
wenn ein sohn duschen wollte, hatte er sich, durch verbrennen von holz in einem ofen, etwas warmes wasser herzustellen. damit man sich die arbeit nicht vergebens, oder schlimmer noch, für einen seiner brüder, machte, gab es den warm-wasser-sicherungs-spruch: 'erster duscher - ohne streit!'
eigentlich ein perfektes system.
ich bin jedoch mit grossem abstand der jüngste unter den brüdern. ich bin es noch immer. als ich sechs jahre alt war, war der nächstältere bruder doppelt so alt, wie ich. mittlerweile hat sich dieser abstand, warum auch immer, relativiert (mathematisches wunder? heute ist er gerade mal sechs jahre älter als ich).
der altersunterschied spiegelte sich nicht zuletzt in der verfügbarkeit körperlicher kräfte wieder.
so zeigte mir ein kurzer dialog viel darüber, wie die welt funktioniert:
ich: 'erster duscher - ohne streit.'
bruder: 'erster duscher - (achselzucken) wenn es sein muss, mit streit.'