ich habe da seit dem wochenende dieses kratzen im hals. besser ich achte auf die signale meines körpers, und lass das mal untersuchen. mein onkologe hat urlaub - dann gehe ich am besten gleich in die klinik. meine 'heimatstation' schickt mich in die notaufnahme. dort melde ich mich an, sitze und warte. genau in dieser reihenfolge. nur gut, dass ich parallel sitzen und warten kann. dann bekomme ich einen untersuchungsraum zugewiesen. dort bereitet mir eine schwester eine liege, und fragt, warum ich hier wäre. ich antworte brav, woraufhin sie beim laken auf liege legen anfängt, zu erzählen, dass sie ja hier viele alte leute hätten, bei denen man sagen könne: 'nun, gut, die haben ihr leben gelebt. und wie furchtbar das wäre, einen so jungen mann hier zu haben.'
geduldig höre ich mir an, wie schlimm das sei, diesen alltag mit nach hause zu nehmen.
arme schwester.
irgendwann ist das laken fertig. die schwester vermutlich auch, und zwar weil ich nöch mein halbes leben vor mir hätte.
da habe ich jetzt, ohne etwas grosses geleistet zu haben, einen 1A nachruf auf mein ach so junges leben.
ich liege und warte auf die versprochene ärztin.
die frau auf der anderen seite des vorhangs wird von ihrem arzt gefragt, welches jah und welchen monat wir hätten. dezember 1956 war die antwort. ich merke mir die antwort, um nichts falsch zu machen, wenn ich gefragt werde. jahreszahlen zu merken war noch nie meine sache. um die spannung zu lösen: mich wird keiner fragen.
dafür machen sie eine menge blutuntersuchungen. erst die erste, dann aufs ergebnis warten, dann noch eine.
meine ärztin, auf die ich immer warten muss ist goldig und hat drei vornamen. einer davon ist 'bele' eine kurzform von beate-elisabeth erklärt sie bereitwillig.
und nach sechs stunden schon bin ich gründlich untersucht. ich verheimliche der ärztin bei der verabschiedung nicht, dass ich dachte, sie wolle mich erst entlassen, wenn sie dienstschluss hat. woraufhin man dann gemeinsame unternehmungen zu planen imstande wär.
mach sechs stunden klinikaufenthalt durfte ich dann gehen.
ach ja: ich bin recht gesund.
das kratzen im hals wurde mir als eine art harmloses krazen im hals beschrieben.