ja, es ist wieder so weit. seid bereit für den krampf. adolf hitler ist grad wieder first class insasse bei madame tussauds in berlin und es regnet wieder nazi-vergleiche. dabei ist die sehnsucht der presse nach nazi-vergleichen so gross, dass mittlerweile das blosse vorkommen eines namens einer person, die 1933 älter als acht war, in einem satz reicht, um ihn als nazi-vergleich brandmarken zu können. der grosse helmut schmidt hat behauptet, dass der us präsidentschaftskandidat barack obama ein sehr charismatischer redner sei, hitler sehr charismatisch war und oskar lafontaine es auch ist. EIN NAZI VERGLEICH schreit die gesamte presse. aber moment - gehört zu einem vergleich nicht soetwas wie 'genau wie'/'schlimmer als'/'weniger als'?? das war also bloss eine aufzählung und kein vergleich. und selbst wenn - kann es nicht auch legitim sein, etwas mit hitler zu vergleichen? man vergleicht personen doch selten komplett, sondern nur ausgesuchte eigenschaften. ist es nicht auch wichtig für das geschichtsverständnis, aus zeitzeugenmund zu hören, dass hitler ein charismatischer redner war?
ich finde das alles zu verkrampft. ich werde mir vornehmen beim nächsten mal, wenn ich mir einen döner kaufe zu sagen: 'bitte mit käse statt fleisch. ich bin nämlich - wie auch hitler - vegetarier!' möglicherweise werde ich dann missverstanden werden, aber das werden alle vordenker ihrer zeit - wie zum beispiel...
...neee, das mach ich jetzt nicht!!
nach mike godwin steigt übrigens mit zunehmender länge einer diskussion die wahrscheinlichkeit des vorkommens eines hitler-vergleiches gegen eins. (godwin’s law)