Sonntag, 2. September 2018

Von Rosinen und Kirschen

Ich frage mich gerade, ob der Begriff Rosinenpickerei noch aktuell ist. Die Rosine hat seit der Zeit der Rosinenbomber, als sie noch eine Süßigkeit war, stark an Popularität verloren.
Auf blogs.faz.net las ich:
"Christoph Klotter findet deutliche Worte: „Die Rosine ist der Totenkopf der Weintraube. Sie deutet den Übergang in die Verwesung an. Alles, was in Richtung Tod geht, ekelt uns.“
Dass überhaupt jemand Rosinen essen mag, scheint also das größere Wunder zu sein."
Mir kommt das Verhalten der britischen Premier- ministerin Theresa May so vor, als versuche sie sich im Rosinenpicken.
Sie will aus der Staatengemeinschaft der EU austreten - dann jedoch ein Freihandelsabkommen mit der EU verhandeln.
In dem Land der Theresa May nennt man das  Rosinenpicken Kirschenpicken [cherry picking],
was irgendwie moderner klingt, weil heutzutage mindestens so viele Menschen gern Kirschen essen, wie früher einmal Rosinen.
Ich mag Rosinen und damit auch alle die unter diesen Sammelbegriff fallen wie Korinthen, Zibeben und auch Sultaninen. [auf chip.de fand ich eine Erklärung hierzu.]
Vielleicht esse ich auch gerne getrocknete Kirschen, die habe ich noch nie probiert.
Ein weicher Brexit klingt für mich wie:
"So, liebe Eltern die Zeit ist reif - Ich ziehe aus.
Ich habe mir eine eigene Wohnung gesucht und würde gern ein Wäschewasch-Abkommen mit euch verhandeln und regelmäßige Lieferungen von Mittagsmahlzeiten ausmachen, aber ansonsten werde ich autark sein, Geschenke zu meinem Geburtstag und anderen Feiertagen erwarten und euch dafür alle zwei Wochen anrufen."